Wohnverhalten im Wandel - Abkehr von der Großstadt zugunsten ländlicher Idylle

In den letzten Jahren ist eine signifikante Veränderung im Wohnverhalten der deutschen Bevölkerung zu beobachten: Die hohen Preise in den Großstädten haben dazu geführt, dass sich immer mehr Menschen dafür entscheiden, den Metropolen den Rücken zu kehren und in Randgebiete oder kleinere Städte zu ziehen. Dieses Phänomen, das bereits bei Immobilienkäufen zu verzeichnen war, macht sich nun auch verstärkt im Mietsektor bemerkbar. Eine aktuelle Auswertung von ImmoScout24 verdeutlicht diesen Trend. In den vier größten deutschen Metropolen ist die Abwanderung von Stadtbewohnern in Richtung Stadtrand oder ländliche Regionen besonders stark. Hohe Mieten und das begrenzte Angebot an bezahlbarem Wohnraum in den Innenstädten sind die Hauptgründe für diese Entwicklung. Die Suche nach einem neuen Zuhause in preisgünstigeren Lagen wird für viele zur Notwendigkeit, um die Lebenshaltungskosten zu senken und die Lebensqualität zu erhöhen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben diesen Trend noch beschleunigt. Viele Menschen haben während der Lockdowns die Vorteile des Homeoffice kennengelernt und stellen fest, dass eine gute Internetverbindung oft die einzige Voraussetzung für die Arbeit von zu Hause aus ist. Die Nähe zur Natur und der Wunsch nach mehr Wohnfläche haben in dieser Zeit zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Vor allem Familien mit Kindern und Menschen in der Familiengründungsphase zieht es in den suburbanen Raum und in kleinere Städte, wo Kitas und Schulen eine Rolle bei der Entscheidung für einen Umzug spielen. Aber nicht nur die Attraktivität des Landlebens steigt, auch die Städte erleben Veränderungen. Durch die Abwanderung von Bewohnern entstehen neue Möglichkeiten für die Stadtentwicklung. Einige Großstädte haben begonnen, auf diesen Wandel zu reagieren, indem sie beispielsweise die Infrastruktur in den Randgebieten verbessern und den öffentlichen Nahverkehr ausbauen. In Europa zeigt sich ein ähnlicher Trend. Eine Umfrage des Kantar-Instituts ergab, dass mehr als die Hälfte der deutschen Stadtbevölkerung sich vorstellen kann, innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre aufs Land zu ziehen. Auch in anderen europäischen Ländern gibt es eine hohe Bereitschaft zum Umzug ins Grüne. Die Studie verdeutlicht, dass die Nähe zur Natur und günstigere Lebenshaltungskosten wesentliche Gründe für den Umzugswunsch sind. Interessanterweise sind die Mieten und Kaufpreise nicht der Hauptgrund für den Wunsch, aus der Stadt zu ziehen. Vielmehr ist es die Sehnsucht nach einem Leben in der Natur und die Möglichkeit, das eigene Umfeld mitzugestalten und zu bereichern. Dennoch ist eine gute Internetanbindung eine Grundvoraussetzung für viele Menschen, die über einen Umzug nachdenken. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass sich die Präferenzen der Menschen hinsichtlich ihres Wohnortes wandeln. Während die Großstädte weiterhin ihre Anziehungskraft für junge Singles und Zuwanderer behalten, suchen insbesondere Familien nach Alternativen im Umland. Dieser Trend könnte in den kommenden Jahren weiter an Dynamik gewinnen und die Stadt- und Raumplanung maßgeblich beeinflussen.

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