Wer eine Immobilie verkauft, möchte dafür einen möglichst hohen Preis erzielen. Grundvoraussetzungen hierfür sind einerseits eine präzise Wertbestimmung durch Sachverständige, andererseits aber auch die Durchführung gezielter Wertsteigerungsmaßnahmen.
Beschäftigt man sich eingehender mit dem Thema Wertsteigerung, sollte man zunächst eine begriffliche Abgrenzung der reinen Instandhaltung von der Modernisierung vornehmen. Im Rahmen der Instandhaltung wirkt man dem physischen Verfall von Immobilien entgegen und erhält ihren Wert dadurch über einen möglichst langen Zeitraum. Dabei kommen Maßnahmen wie der Austausch defekter Fenster und die Erneuerung elektrischer Anlagen, Fußböden und Fassaden infrage.
Grundsätzlich sollten Eigentümer ihr Haus regelmäßig auf Mängel überprüfen und diese zeitnah beheben. Empfehlenswert sind jährliche Inspektionen der Heizkessel, des Daches, der Warmwasseraufbereitung und des Aufzugs. Zudem empfiehlt sich eine Überprüfung der Böden und des Innenputzes alle fünf Jahre. Da an Immobilien zwangsläufig früher oder später Beschädigungen auftreten, sollten für anfallende Instandhaltungsmaßnahmen ca. 1 bis 1,5 Prozent des Gebäudeversicherungs-Neuwertes vorgehalten werden.
Auch wenn Instandhaltungs- von Modernisierungsmaßnahmen abzugrenzen sind, haben sie doch einen Einfluss auf den Verkaufserlös und sollten einen entsprechend prominenten Stellenwert bei der langfristigen Bewirtschaftung des Gebäudes haben. In einem Drittel der Fälle erhöht sich der erzielbare Verkaufspreis um 6 bis 10 Prozent. In 25 Prozent der Fälle sind sogar Mehrerlöse von bis zu 20 Prozent realisierbar.
Durch eine Modernisierung verbessert sich die Ausstattung einer Immobilie und damit ihr Wert. Typische Maßnahmen sind die Optimierung der energetischen Beschaffenheit, optische Verschönerungen und funktionale Anpassungen. Dazu gehören etwa die Anbringung moderner Fassadenelemente, der Abbau von Barrieren und die Integration hochwertiger Fußbodenheizungen.
Der Wert von Immobilien lässt sich auf vielfältige Weise erhöhen. Die energetische Sanierung stellt einen der wichtigsten Ansatzpunkte bei der Wertsteigerung von Immobilien dar. Ist das Haus schlecht gedämmt, entspricht die Heizanlage nicht den modernen Standards oder dringt Zugluft ein, besteht in der Regel ein enormes Optimierungspotenzial.
In diesen Fällen sollte zunächst ein Energie-Check durchgeführt werden. Dabei überprüft eine fachverständige Person die Bausubstanz, die Dämmtechnik, aber auch Kennwerte der Heizungsanlagen und Rohrleitungen. Die Ergebnisse liefern Aufschluss darüber, an welchen Stellen der Einbau neuer Heizanlagen, Fenster und Dämmmaterialien angeraten ist. Vergleichsweise günstige Möglichkeiten sind ein hydraulischer Abgleich, die Dämmung von Heizungsrohren und der Einbau effizienter Umwälzpumpen. Umfangreichere finanzielle Mittel sind bei Maßnahmen wie einem Einbau moderner Brennwertheizungen einzuplanen.
Da sich die Heizkosten mit einer energetischen Sanierung erheblich reduzieren lassen, ist sie für Selbstnutzer, aber auch für Investoren mit Renditeerzielungsabsichten interessant. Da die Kosten durch den geringeren Verbrauch sinken, wird die Nutzung der Immobilie einerseits ökonomischer, andererseits erhöht sich dadurch auch die Zahlungsbereitschaft von Käufern.
Eine möglichst uneingeschränkte Nutzbarkeit des Objekts spielt vor allem für Selbstnutzer eine Rolle. Schließlich handelt es sich bei Immobilien um kapitalintensive Investitionsobjekte, die man über einen möglichst langen Zeitraum – und in verschiedenen Lebensphasen – effektiv bewohnen will. Barrierefreiheit ist jedoch auch bei Vermietungsobjekten ein klarer Pluspunkt. Insofern sollte das Thema Barrierefreiheit frühzeitig angegangen werden.
Eine zentrale Rolle spielen dabei Faktoren, die für Seniorinnen und Senioren von Bedeutung sind. Hier sind etwa Einbaumöglichkeiten für Treppenlifte, verbreiterte Türen, bodentiefe Duschen und der Abbau von Bodenschwellen zu nennen.
Vor allem in Großstädten ist Platz ein rares Gut. Deswegen kommt es bei Immobilien auf jeden Quadratmeter an. Können irgendwo Potenziale gehoben werden, sollte dies getan werden.
Ungenutzter Platz ist häufig auf Dachböden vorhanden. Hier können nicht selten Kinder- oder Arbeitszimmer eingerichtet werden. Auch durch einen Anbau lassen sich neue Flächen erschließen, wodurch wiederum die Attraktivität der Immobilie in den Augen potenzieller Investoren steigt. Weitere verbreitete Möglichkeiten der Wohnraumschaffung sind die Einrichtung von Wohnkellern und Dachgeschossaufstockungen.
Immer mehr Kaufinteressierte legen Wert auf eine Garage oder einen Carport. Damit benötigt ein Auto weniger Pflege und ist zusätzlich besser gegen Einbruch geschützt. Einige Versicherer bieten Fahrern mit Garage sogar Rabatte an, da das Risiko für Einbrüche deutlich geringer ist als am Straßenrand. Sofern ausreichend Platz vorhanden ist, sollte deshalb ein Anbau geprüft werden.
Einbruchschutz lässt sich heute mit verhältnismäßigem Aufwand realisieren. Entsprechend groß sind auch hier die Wertsteigerungspotenziale. Vielen Interessenten ist zusätzliche Sicherheit einen Aufpreis wert. Die Integration von Sicherheitstechnik ist auch aus dem Grund in Betracht zu ziehen, dass der Staat Maßnahmen für den Einbruchschutz fördert. Zu den wichtigsten Zusatzausstattungen zählen Mehrpunktverriegelungen, Bewegungsmelder, Alarm- und Videoüberwachungsanlagen.
Es gibt viele Maßnahmen, mit denen Eigentümer den Wert ihrer Immobilie erhöhen können. Vor einem Verkauf sollte deshalb umfassend geprüft werden, welche Möglichkeiten energetische Sanierungen, Ausbauten und die Reduktion von Barrieren eröffnen. Die Unterstützung durch Makler oder ein professionelles Immobiliengutachten können dabei eine gute Orientierung bieten.