Mietkaution in Deutschland Absicherung für Mieter und Vermieter

Die Mietkaution ist ein wichtiger Bestandteil des Mietverhältnisses in Deutschland, der sowohl Mieter als auch Vermieter absichert. Sie dient dem Vermieter als finanzielle Sicherheit für den Fall, dass der Mieter seinen Verpflichtungen aus dem Mietvertrag nicht nachkommt, zum Beispiel bei Mietrückständen, Schäden an der Wohnung oder nicht durchgeführten Schönheitsreparaturen.

Was ist eine Mietkaution?

Die Mietkaution, auch Mietsicherheit genannt, ist eine Geldsumme, die der Mieter zu Beginn des Mietverhältnisses an den Vermieter zahlt. Sie dient als Sicherheit für den Vermieter, um eventuelle Schäden an der Wohnung oder Mietrückstände abzudecken. Die Höhe der Mietkaution ist gesetzlich auf maximal drei Nettokaltmieten begrenzt.1

Wie hoch darf die Mietkaution sein?

Die maximale Höhe der Mietkaution ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 551 BGB) festgelegt. Sie darf höchstens drei Nettokaltmieten betragen. Die Nettokaltmiete ist die Miete ohne Nebenkosten. Beispiel: Beträgt die Nettokaltmiete 500 Euro, darf die Mietkaution maximal 1.500 Euro betragen.2

Welche Arten der Mietkaution gibt es?

Es gibt verschiedene Arten der Mietkaution, die im Mietvertrag vereinbart werden können: - Barkaution: Die Barkaution ist die gängigste Form der Mietkaution. Der Mieter zahlt dem Vermieter die Kaution in bar oder überweist sie auf ein separates Konto des Vermieters. - Bankbürgschaft: Bei der Bankbürgschaft stellt eine Bank dem Vermieter eine Garantie aus, dass sie die Mietkaution zahlt, falls der Mieter seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. - Mietkautionsversicherung: Bei der Mietkautionsversicherung zahlt der Mieter eine jährliche Prämie an eine Versicherung, die im Schadensfall die Mietkaution an den Vermieter zahlt.

Wie wird die Mietkaution angelegt?

Der Vermieter ist verpflichtet, die Mietkaution getrennt von seinem eigenen Vermögen anzulegen. Das heißt, er darf das Geld nicht für eigene Zwecke verwenden. Er muss die Kaution bei einem Kreditinstitut zu dem für Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist üblichen Zinssatz anlegen. Die Zinsen stehen dem Mieter zu.3

Wann muss die Mietkaution zurückgezahlt werden?

Nach Beendigung des Mietverhältnisses muss der Vermieter die Mietkaution an den Mieter zurückzahlen. Der Vermieter hat jedoch eine gewisse Zeit, um die Wohnung auf Schäden zu überprüfen und die Nebenkostenabrechnung zu erstellen. In der Regel dauert es bis zu sechs Monate, bis die Mietkaution zurückgezahlt wird.4

Wann darf der Vermieter die Mietkaution einbehalten?

Der Vermieter darf die Mietkaution nur einbehalten, wenn er berechtigte Ansprüche gegen den Mieter hat. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Mieter Mietrückstände hat, Schäden an der Wohnung verursacht hat oder die Schönheitsreparaturen nicht durchgeführt hat. Der Vermieter muss dem Mieter die Gründe für den Einbehalt der Mietkaution schriftlich mitteilen.

Was tun bei Streitigkeiten?

Kommt es zu Streitigkeiten über die Mietkaution, sollten sich Mieter und Vermieter zunächst versuchen, außergerichtlich zu einigen. Gelingt dies nicht, kann der Mieter seinen Anspruch auf Rückzahlung der Mietkaution gerichtlich geltend machen.

Fazit

Die Mietkaution ist ein wichtiges Instrument, um sowohl die Interessen des Vermieters als auch die des Mieters zu schützen. Es ist wichtig, dass sich beide Parteien über die rechtlichen Rahmenbedingungen im Klaren sind, um Missverständnisse und Streitigkeiten zu vermeiden.

Fußnoten

1. § 551 BGB Begrenzung und Anlage von Mietsicherheiten 2. § 551 BGB Begrenzung und Anlage von Mietsicherheiten 3. § 551 BGB Begrenzung und Anlage von Mietsicherheiten 4. BGH, Urteil vom 18.01.2006, Az. VIII ZR 71/05

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