EU Sanierungspflicht 2023: Was Immobilieneigentümer jetzt wissen müssen

Die Bedeutung der EU-Sanierungspflicht für Immobilien Die Gebäude in der Europäischen Union stehen vor einer großen Herausforderung: Sie müssen energieeffizienter werden, um den steigenden klimapolitischen Anforderungen gerecht zu werden. Die EU-Sanierungspflicht rückt dabei in den Mittelpunkt des Interesses von Immobilienbesitzern, Politik und Wirtschaft. Dieser Artikel beleuchtet die Inhalte, Hintergründe und Auswirkungen der Sanierungspflicht und was Immobilieneigentümer nun wissen müssen.

Hintergründe und Inhalte der EU-Sanierungspflicht

Die Europäische Union hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die energetische Sanierung von Gebäuden. Schätzungen zufolge sind Gebäude für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und 30 Prozent des CO2-Ausstoßes in der EU verantwortlich. Um diese Zahlen zu reduzieren, wurde im März 2023 im Europaparlament über neue Richtlinien zur Sanierung von Gebäuden abgestimmt. Diese Entscheidung ist zwar noch nicht endgültig, da weitere Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten anstehen, jedoch werden entsprechende Gesetze in naher Zukunft erwartet. Die EU-weiten Sanierungspflichten umfassen verschiedene Etappenziele: Bis 2025 soll eine EU-einheitliche Skala für Energieeffizienzklassen bei Gebäuden erstellt werden, die von A bis G reichen wird. Die Klasse G wird dabei die jeweils 15 Prozent der energetisch schlechtesten Gebäude jedes EU-Staates umfassen. Weitere Ziele bis 2028 beinhalten, dass private Neubauten emissionsfrei sein sollen und möglichst mit Solaranlagen ausgestattet werden. Bis 2030 müssen Wohngebäude aus den Klassen H, G und F durch energetische Sanierungen mindestens die Klasse E erreichen. Das ultimative Ziel ist, dass bis 2033 alle Wohngebäude in der EU auf Energieeffizienzklasse D gebracht werden.

Betroffene Eigentümer und bestehende Gesetze

Diese neue Regelung wird voraussichtlich etwa 45 Prozent der Eigentümer in Deutschland betreffen, da ein großer Teil des Wohngebäudebestands aus dem Altbestand vor den 1980er Jahren stammt und häufig schlechte Energieeffizienzklassen aufweist. Bereits jetzt sind neue Eigentümer durch das deutsche Gebäudeenergiegesetz (GEG) vom 1. November 2020 zur Durchführung bestimmter energetischer Gebäudesanierungen verpflichtet, wenn sie eine Immobilie erwerben. Dies beinhaltet Maßnahmen wie Dachdämmung oder die Isolierung von Heizungsrohren.

Ausnahmen von der Sanierungspflicht

Es gibt jedoch auch Ausnahmen von der Sanierungspflicht. Diese betreffen beispielsweise: Gebäude mit einer Wohnfläche von unter 50 Quadratmetern denkmalgeschützte Gebäude Gebäude, die religiösen Zwecken dienen Gebäude, die nur zeitweise genutzt werden, wie Ferienhäuser

Kosten und Fördermöglichkeiten

Viele Immobilieneigentümer sind verunsichert und befürchten hohe Kosten, die möglicherweise auf sie zukommen könnten. Umso wichtiger ist es, sich über die eigenen Verpflichtungen und die vorhandenen Fördermöglichkeiten zu informieren. Die EU plant, bis 2030 bis zu 150 Milliarden Euro für erforderliche Sanierungsmaßnahmen bereitzustellen, wobei die genauen Programme und Förderkriterien noch nicht feststehen.

Der Energieausweis als wichtiges Instrument

Für ein besseres Verständnis der eigenen Situation sollten Immobilieneigentümer einen Blick auf den Energieausweis ihrer Immobilie werfen, der Aufschluss über die Energieeffizienzklasse gibt. Ein Energieausweis ist zudem erforderlich, wenn eine Immobilie verkauft oder neu vermietet wird. Sollte kein aktueller Energieausweis vorhanden sein, ist es ratsam, diesen von einer qualifizierten Fachkraft erstellen zu lassen.

Mögliche Sanierungsmaßnahmen

Bei der Planung von Sanierungsmaßnahmen ist es empfehlenswert, die Empfehlungen auf Seite 4 des Energieausweises zu beachten und im Falle größerer Modernisierungsprojekte die Unterstützung durch eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen. Zu den möglichen Maßnahmen zählen beispielsweise: die Wärmedämmung von Dach, Kellerdecke, Außenfassaden der Austausch von Fenstern oder Türen die Dämmung von Heizleitungen der Einbau von Thermostatventilen die Installation von Solar- oder Lüftungsanlagen

Finanzielle Herausforderungen und langfristige Vorteile

Die Kosten für Sanierungsmaßnahmen sind ein weiterer wichtiger Aspekt. Allein für Deutschland rechnet die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit einem Investitionsbedarf von 254 Milliarden Euro. Langfristig können sich Ausgaben für energetische Sanierungen für Eigentümer und Mieter jedoch bezahlt machen, trotzdem ist die Sorge vor hohen Kosten und einer möglichen Umlage auf Mieter vorhanden.

Fazit: Vorbereitung und Information sind entscheidend

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die EU-Sanierungspflicht für Immobilieneigentümer erhebliche Veränderungen mit sich bringt. Umfassende Vorbereitung, das Sammeln von Informationen und die Inanspruchnahme von Förderungen sind für die Umsetzung der bevorstehenden Anforderungen unerlässlich. Besitzer älterer Immobilien mit hohem CO2-Ausstoß müssen sich auf die anstehenden Veränderungen einstellen und gegebenenfalls bereits jetzt Rücklagen für die erforderlichen Sanierungen bilden. --- **Referenzen:** * Informationen aus dem Artikel "EU-Sanierungspflicht: das müssen Immobilienbesitzer wissen" auf rommelmann.immobilien * Informationen aus dem Artikel "Bedeutung der EU-Sanierungspflicht für Immobilien" auf betterhomes.de * Informationen aus dem Artikel "Verabschiedung im EU-Parlament: Was die Sanierungspflicht für Hauseigentümer bedeutet" auf spiegel.de * Informationen aus dem Artikel "Worauf sich die EU bei der Gebäudesanierung einigt" auf capital.de * Informationen aus dem Artikel "EU Sanierungspflicht trifft Immobilienmarkt: Was Eigentümer jetzt wissen müssen" auf immowelt.de * Informationen aus dem Artikel "Neue EU-Regeln für Gebäude: Was bei der Sanierungspflicht klar ist - und was nicht" auf n-tv.de * Informationen aus dem Artikel "Welche Sanierungsmaßnahmen sind verpflichtend?" auf schwaebisch-hall.de

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