Die Nachfrage nach Eigentum in deutschen Städten hat in letzter Zeit deutlich zugenommen. Nach einem Höhepunkt im Jahr 2021 und einem Dämpfer im darauffolgenden Jahr zeigt das Interesse an Kaufimmobilien nun wieder eine ansteigende Tendenz, insbesondere in den Metropolen. Das WohnBarometer von ImmoScout24 für das erste Quartal 2024 bestätigt diesen Trend mit einer gestiegenen Nachfrage um 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24, erklärt, dass die stabilen Zinsen und das unzureichende Mietangebot den Immobilienkauf wieder attraktiver machen. Der Angebotsüberhang am Kaufmarkt nehme ab, was darauf hindeutet, dass die Kaufpreise in Zukunft steigen könnten. Die Preise für Bestandswohnungen erhöhten sich im ersten Quartal 2024 deutschlandweit um 0,6 Prozent auf 2.490 Euro pro Quadratmeter, mit den stärksten Anstiegen in Köln und München. Im Vergleich zu den Vorjahreswerten liegen die Preise jedoch oft noch darunter.
Der Markt für Neubau-Eigentumswohnungen zeigt eine leichte Reduktion im Quartalsvergleich, wobei München die höchsten Preise aufweist. Die Preise für Einfamilienhäuser verändern sich sowohl im Bestand als auch im Neubau nur geringfügig. In Düsseldorf ist der Preiszuwachs im Bestand am stärksten, während in Berlin die Preise für Neubauhäuser am stärksten steigen.
Die Entwicklung der Immobilienpreise variiert regional. Während Berlin und Frankfurt am Main noch Preisabschläge im Jahresvergleich verzeichnen, sind die Angebotspreise in Leipzig deutlich gestiegen. Die Nachfrage steigt nicht nur in den Metropolen, sondern auch im Umland und in anderen Städten sowie im ländlichen Raum.
Die sinkenden Bauzinsen haben die Nachfrage nach Immobilien wieder angekurbelt, und die Immobilienpreise in den ersten Städten beginnen wieder zu steigen. Gerade in den großen Metropolen wie Köln, Hamburg und Berlin sind bereits wieder Preissteigerungen zu beobachten.
Die etwas gesunkenen Bauzinsen und die Hoffnung auf sinkende Notenbankzinsen haben ebenfalls zu einer erhöhten Nachfrage beigetragen. Bei vielen Banken sind die Einnahmen aus Immobilienfinanzierungen eingebrochen, weshalb sie die Zinsen senken, um Neukunden zu gewinnen.
Für Kaufwillige ist dies eine gute Nachricht, da die günstigsten Baukredite unter 3 Prozent Zinsen angeboten werden. Die Kreditzinsen variieren jedoch je nach Eigenkapital und Zinsbindungsdauer.
Abschließend lässt sich sagen, dass nach einer Phase der Stagnation die Nachfrage nach Wohnimmobilien wieder deutlich zunimmt und die Preise in einigen Regionen bereits ansteigen. Sollten die Zinsen weiterhin stabil bleiben oder sogar sinken, könnte dies die Nachfrage weiter beleben. Die genauen Auswirkungen auf den Markt werden jedoch von verschiedenen Faktoren abhängen, und es bleibt abzuwarten, ob sich der Trend fortsetzt.